
Chäs & Tacheles
Ein Interview-Podcast mit Menschen um die 30, bei dem in jeder Folge eine neue Person zu Wort kommt und uns auf eine Reise durch ihr Leben mitnimmt
Chäs & Tacheles
#1 Finance, Fondue und die große Liebe – Max und Laura zwischen Business und Bergfreuden
Willkommen zur ersten Folge meines Podcasts! Ich bin Laura, euer Host, und in jeder Episode spreche ich mit unterschiedlichen spannenden Gästen über ihre Erfahrungen, Herausforderungen und Erkenntnisse. Zum Auftakt lernt ihr mich und meinen ersten Gast – meinen Partner Max – kennen.
Wir nehmen euch mit auf unsere Reise: von einer unbeschwerten Sommerromanze über eine Fernbeziehung bis hin zu einer stabilen Partnerschaft in einem neuen Land. Wir sprechen über unseren Umzug in die Schweiz, kulturelle Unterschiede zwischen Deutschland und der Schweiz und räumen mit ein paar typischen Vorurteilen auf. Außerdem erzählen Max und ich von unseren Karrierewegen und wir diskutieren, wie sich Beruf, Neuanfänge und Beziehungen miteinander verbinden lassen.
Diese Episode gibt euch nicht nur einen Einblick in unsere persönliche Geschichte, sondern auch in den Aufbau der kommenden Folgen. Eine Mischung aus ehrlichen Erfahrungen, Reflexionen und inspirierenden Gesprächen erwartet euch.
Hört rein und lernt mich – und meinen Podcast – kennen! 🎧
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Silly Music for a Podcast Intro by Dave_Girtsman -- https://freesound.org/s/673128/ -- License: Attribution 4.0
Tschüss.
SPEAKER_00:Hallöchen Freunde und herzlich willkommen bei der ersten Folge von Häs und Tacheles. Ich freue mich sehr über jeden, der zuhört und bin selber auch schon ganz aufgeregt. Ja, heute in der ersten Folge sitze ich hier mit meinem Partner, der liebe Max. Magst du dich mal kurz vorstellen
SPEAKER_01:vielleicht? Ja, gerne. Zuerst mal vielen Dank, dass ich hier sein darf. Ich bin der Max, ein bisschen über 30, lebe in der Schweiz, komisch, springe ich aus München wie die Lauber auch und ich glaube zu allem weiteren werden wir ja gleich noch kommen, oder?
UNKNOWN:Ja.
SPEAKER_00:Ja, wie haben wir uns denn kennengelernt? Magst du das mal erzählen oder soll ich das
SPEAKER_01:erzählen? Erzähl du gerne
SPEAKER_00:mal. Das ist jetzt nicht so aufregend. Wir sind nebeneinander aufgewachsen, also unsere Elternhäuser sind in der gleichen Straße. Das klingt immer so leicht inzestuös. Ja, so eigentlich haben wir uns kennengelernt mit, ich weiß gar nicht, ich glaube in den ersten Teenagerjahren oder so, haben wir uns glaube ich kennengelernt, aber hatten nicht wirklich was miteinander zu tun, oder?
SPEAKER_01:Also das stimmt, wir hatten eigentlich nichts miteinander zu tun, aber wir kannten uns über meinen besten Freund und ich würde mal sagen, wir haben uns dann irgendwann so mit um die zwanzig erst angefangen wahrzunehmen.
SPEAKER_00:Ja, genau. In der Nebenstraße. Der wohnt auch in der Nebenstraße. Also wir sind wirklich so ein kleiner Inzesthaufen und über den haben wir uns dann in Anführungszeichen einfach besser kennengelernt.
SPEAKER_01:Ja. Und da war ich ein bisschen über 20
SPEAKER_00:und du 19 oder so. Ja, 21 und 19 war das. Da ist dann unsere Sommerromanze gestartet.
SPEAKER_01:Das ist genau zehn Jahre
SPEAKER_00:her. Oh Gott, ja, wir werden alt. Ach du Scheiße. Naja, was immer ganz lustig ist, meine Schwester erzählt die Story immer so ein bisschen strange, weil dadurch, dass wir nebeneinander aufgewachsen sind und uns irgendwie schon fast unser ganzes Leben kennen, sagt meine Schwester immer Bruder zu Max und zu mir dann Schwester und dann erzählt sie immer so, ja, mein Bruder, meine Schwester wohnen zusammen in der Schweiz und alle sind immer so, hä? Und dann Ja, am Ende, you never know, vielleicht... Naja, das fühlen wir jetzt nicht weiter aus. Das wollen wir, glaube ich, nicht wissen. Ja, auf jeden Fall hatten wir dann eine kleine Sommerromanze oder waren das erste Mal zusammen. Und dann habe ich mich getrennt aufgrund von Fernbeziehungen und so, weil der liebe Max sich entschlossen hat, 600 Kilometer weit entfernt zu studieren. Danke dafür. Und ja, knapp vier Jahre später, glaube ich, sind wir dann wieder zusammengekommen,
SPEAKER_04:gell? Ja, das
SPEAKER_00:müsste hinkommen. Und seitdem jetzt knapp sechseinhalb Jahre zusammen, genau. Ja, ich möchte die Folgen immer so ein bisschen grob strukturieren. Das merkt ihr dann auch in den nächsten Folgen. Und möchte eigentlich immer so ein bisschen anfangen zu sagen, wie man so den aktuellen Lebensentwurf in einem Satz, in zwei Sätzen vielleicht zusammenfassen würde. Wie würdest du denn das jetzt gerade mal zusammenfassen?
SPEAKER_01:Ich glaube, da müssen wir uns jetzt die Bälle so ein bisschen zuspielen. Wir leben in der Schweiz seit dreieinhalb, vier Jahren. Ja, ich bin beruflich genau da, wo ich sein will. Kommen wir später auch nochmal ein bisschen genauer zu, was ich eigentlich mache. Ich fühle mich in der Schweiz sehr wohl. Das ist bei dir vielleicht an vielen Enden auch so. Aber ich glaube, du hast da noch den größeren Bezug nach München. Und ja, wir sind dabei jetzt, glaube ich, am Punkt, wo wir uns halt schon überlegen, wo sind wir langfristig, wo lässt man sich nieder, gerade wenn es dann auch um Familienplanung geht etc. Aber ich bin hier in der Situation aktuell sehr happy. Ich bin in meinem Beruf sehr happy. Und ja, eigentlich genau da, wo ich vor zehn Jahren gesagt hätte, da will ich hin.
SPEAKER_00:Ja, bei mir ist so ein bisschen, also ich meine, ich fange random Podcast an, da kann man jetzt wild spekulieren, warum die Alte jetzt auf einmal Podcast macht, vielleicht so die Midlife-Crisis. Ja, ich hatte ja in der Schweiz auch einen Job, den habe ich aber gekündigt und bin seit Ende Oktober raus und bin jetzt auf einem wilden Selbstfindungstrip, beziehungsweise versuche ich jetzt einfach gerade wieder ein bisschen zu dem Ursprung, wo ich eigentlich beruflich hin wollte, hinzukommen, weil ich da ein bisschen in die IT-Richtung abgerutscht bin. Ja, vielleicht einfach mal so ein bisschen in unseren Alltag rein, damit sich die Leute vielleicht auch vorstellen können, wie wir hier gerade leben oder was wir denn den ganzen Tag die ganze Woche immer so Lustiges hier anstellen im Schwitzerland. Ja, wie würdest du sagen, sieht bei uns so eine typische Woche aus?
SPEAKER_01:So ein Montag bis Freitag, glaube ich, so das klassische Couple. Gehen in die Arbeit und essen abends zusammen und schauen vielleicht noch ein bisschen Netflix. Unter Wochenende schauen wir aber schon, dass wir einfach viel unternehmen. Also wir fahren viel mal weg am Wochenende, gerade die letzten Jahre sehr viel gemacht und sind deutlich mehr unterwegs, als wir das in München jemals waren. Und wenn wir es unter der Woche mal noch ein, zwei Mal ins Gym schaffen, dann ist auch gut.
SPEAKER_00:Ja, man hört das dann in der Folge mit Cori noch, das ist glaube ich dann die dritte Folge, wo wir auch so ein bisschen darüber sprechen, wenn man wegzieht, wie das ist, weil man ja sozusagen, ich sage mal, aus dem gewohnten Umfeld von Familie und Freunden weg ist und dadurch aber auch mehr Zeit gewinnt. Also was meine ich damit? Normalerweise, wenn wir jetzt in München geblieben wären, würden wir am Wochenende einfach viel mit Freunden machen und jetzt haben wir halt Zeit, die man jetzt nicht mit sozialen Kontakten verbringt, oder? Auch, aber weniger. Das heißt, man hat mehr Zeit, jetzt irgendwelche Sachen zu planen oder vielleicht auch die Gegend zu erkunden oder halt irgendwelche Weekend-Trips zu machen oder so. Was war für dich der Top-Trip der letzten Jahre? Einer der schönsten Orte?
UNKNOWN:Ticin.
SPEAKER_00:Ticin. Ja. Wo waren wir da genau?
SPEAKER_01:Wir waren in Lucano, wir waren in Lugano, wir waren in Mocote und wir waren in...
SPEAKER_00:Ja, was war dein Lieblingsort dort? Ascona. Ja. Ja. Ja, das war richtig schön. Ja. Ja, vielleicht mal back to, wie sind wir denn überhaupt eigentlich in die Schweiz gekommen? Wie kam es denn zu dem Umzug aus deiner Sicht? Nee,
SPEAKER_01:nee, Moment mal. Jetzt musst du mir noch sagen, was dein
SPEAKER_00:Lieblingstrip war. Ach so, mein Lieblingstrip. Ich würde sagen, ja, es kommt ein bisschen darauf an. Also wir haben ja Sommer- und Wintertrips gemacht, wobei wir mehr Wintertrips gemacht haben. Für mich war ein sehr, sehr schöner Trip, Trip nach Montreux, als wir Locke besucht haben am Christkindlmarkt. Das seht ihr alles auf Instagram. Wir mussten mal Christkindlmarkt in Montreux eingeben. Das ist episch. Das ist so ein schöner Christkindlmarkt. Das war eigentlich ein sehr schöner Trip, auch weil wir es eben verbunden haben mit Freunde besuchen. Ja, und dann würde ich eigentlich noch wahrscheinlich sagen, ja, ich glaube fast sogar unser letzter Trip, letztes Wochenende, schon auch sehr weit oben nach
SPEAKER_01:St. Maury. Engadin,
SPEAKER_00:ja. Nee, das war wirklich sehr schön. Also das muss man leider sagen... Ich mag Orte, die unbekannt sind. Ich mag Orte, die bekannt sind. Aber St. Moritz, also wir können glaube ich nachvollziehen, warum Menschen dort gerne Zeit verbringen.
SPEAKER_01:Menschen mit Geld haben immer schon gewusst, wo es schön ist,
SPEAKER_00:sagen wir es mal so. Ja, das ist so. Aber ja, ich glaube, die zwei Sachen waren so für mich mitunter die schönsten Trips. Wobei Ticin auch wirklich sehr schön war.
SPEAKER_01:Also mein Favorite war Ticin, weil Ticin ist für mich so, ja, das ist einfach... Italien gefühlt und es ist einfach sehr, sehr nah. Es hat noch so die Vorzüge von der Schweiz. Es ist alles sehr sauber und sehr strukturiert. Also es ist nicht so dieses chaotische Italien, was man aus dem Süden oft mal kennt. Wenn du mir sagen würdest, lass da mal ein Häuschen bauen, wo man langfristig irgendwie mal lebt, fände ich jetzt nicht verkehrt so.
SPEAKER_00:Wie sind wir denn überhaupt in die Schweiz gekommen? Warum sind wir denn hier? Wieso sitzen wir denn
SPEAKER_01:hier? Ja, relativ schnell erzählt. Ich habe nach der Uni... In meiner Branche, die ich auch im Studium mal schon so reingerutscht bin, eben nach Jobs gesucht. Da gibt es nicht so viele. Also ich bin im Neudeutsch Private Equity Beteiligungsgeschäft und habe eben da bei so ein paar Beteiligungsgesellschaften interviewt und am Ende ist es halt einfach die Schweiz geworden.
SPEAKER_00:Genau, du Ende 2019 und ich bin dann eineinhalb Jahre später, also Mitte 2021 dann nachgekommen. Ich hatte mein LinkedIn-Profil, das kann ich wirklich nur empfehlen für Leute, die sich vielleicht mal umschauen wollen, sei es in der Schweiz oder auch einfach irgendwo in Deutschland, in einer anderen Stadt oder so. Ich habe mein Profil auf LinkedIn einfach aufgemacht, also Das heißt aufgemacht. Ich habe sozusagen angegeben, ich bin offen für Stellenangebote und dann kann man sagen, wo. Und dann habe ich einfach angegeben, ja, Metropolregion Zürich und Umgebung. Und habe dann einfach geguckt, ja, vielleicht meldet sich irgendein Headhunter und es hat sich dann tatsächlich ein Headhunter gemeldet. Und so bin ich dann eineinhalb Jahre später rübergekommen, habe halt dann nach dem Prozess gestartet und bin dann eben auch beruflich rüber in die Schweiz gegangen. Und dann sind wir auch zusammengezogen hier und so ist das Abenteuer Schweiz gestartet.
SPEAKER_01:Also das ist die Geschichte, die Laura denkt, wie sie gelaufen ist. Eigentlich habe ich einen Headhunter bestochen, um sie anzuschreiben, damit sie zu mir in die Schweiz
SPEAKER_00:kommt. Jetzt kommt die ganze Wahrheit hier raus, oder?
UNKNOWN:Ja.
SPEAKER_00:Ja, hierzu vielleicht ein Fakt, ganz spannend. Ich wollte mal herausfinden, eigentlich wollte ich wissen, in dem Jahr, wo ich rübergezogen bin, wie viele Deutsche da in die Schweiz gezogen sind. Das hätte ich irgendwie einen witzigen oder spannenden Vergleich gefunden. Ich habe es leider jetzt nicht genau für dieses Jahr gefunden, aber im Jahr 2020 zogen insgesamt knapp 120.000 Staatsangehörige der EU, also nicht nur Deutschlands, sondern dem ganzen europäischen Unionraum, in die Schweiz, um eine Arbeitsstelle anzufangen. Und Ende 2023 lebten rund 320.000 deutsche Staatseingehörige in der Schweiz. Ist aber ein neuer Höchststand. Also das ist sozusagen stetig gestiegen und in 2023 war es dann so hoch, wie es noch nie war. Aus unterschiedlichen Gründen. Wahrscheinlich hat Corona auch eine große Rolle gespielt, weil es in der Schweiz ein bisschen anders war als in Deutschland oder ein bisschen leichter. nicht so strikt. Ja, aber das einfach mal so als Fakt oder als Zahl fand ich ganz spannend, als wir rübergegangen sind, einfach mal so zu sehen, ja, wie viele Leute aus Deutschland leben denn hier oder sind rübergegangen. Erstaunen dich die Zahlen oder hast du mit was Höherem gerechnet? Oder was Niedrigerem?
SPEAKER_01:Nee, ich hätte schon auch, ja, also ich hätte gedacht, dass es so in der Größenordnung ist. Also die Schweiz hat, was hat sie, acht Millionen Einwohner roundabout? Also es sind irgendwie so knapp und ein bisschen unter fünf Prozent. Ich meine, das ist ja Wahnsinn. Das ist Ist schon ein sehr großer Anteil der Bevölkerung. Und was man ja dann noch bedenken muss, dass es einige Leute gibt, die auch noch im deutschen Grenzgebiet wohnen und in die Schweiz zum Arbeiten kommen. Das merkt man schon sehr. Ich allein mal in meinem Kollegenkreis überlege, das sind einige Deutsch, bei dir ja damals genauso.
SPEAKER_00:Es sind schon sehr viele Deutsche hier, muss man sagen. Wo man das extrem merkt, das sind Gesundheitssysteme,
SPEAKER_04:gell?
UNKNOWN:Ja.
SPEAKER_00:Da ist es wirklich Wahnsinn. Also scheiße fürs deutsche Gesundheitssystem, aber da gehen wirklich extrem viele in die Schweiz. Und das merkt man. Also die meisten Ärzte, wo ich war, waren deutsch, ich würde fast sagen 70 Prozent. Wo ich jetzt war, das ist natürlich jetzt nicht repräsentativ erstmal, aber... Schon viele. Was vielleicht auch ganz witzig ist, wir werden immer wieder mit Vorurteilen konfrontiert, wenn wir in Deutschland sind. Sei es im Freundes-, im Bekanntenkreis oder generell einfach von deutschen Menschen, wie das klingt. Ja, und es gibt so ein paar Vorurteile, die wirklich immer wieder kommen. Und ich habe mir jetzt gedacht, Schatz, jetzt räumen wir mal mit den Vorurteilen auf. Ich haue einfach mal ein Vorurteil raus, was wir schon öfter gehört haben und du sagst einfach mal deine Meinung oder unsere Erfahrungen
SPEAKER_01:dazu.
SPEAKER_00:Okay, let's do it. Erstes Vorurteil, die Schweiz ist ein extrem teures Land.
SPEAKER_01:Ja gut, teuer ist ja immer relativ, aber ich würde das auf jeden Fall bejahen. Insbesondere für Ausländer. Für den Schweizer ist es sicherlich im Durchschnitt so, dass der Lebensstandard höher ist, trotz höherer Lebenshaltungskosten als in Deutschland.
SPEAKER_00:Nur für die Schweizer oder auch für die Deutschen
SPEAKER_01:hier? Auch für die Deutschen, also für diejenigen, die hier arbeiten und leben.
SPEAKER_00:Also Vorurteil kann man sagen, ist Parkengesetz, das stimmt schon.
SPEAKER_01:Das stimmt schon. Für die, die hier Urlaub machen wollen, für die, die hier leben wollen.
SPEAKER_00:Relativ witzig sozusagen.
SPEAKER_01:Würde ich sagen, relativ witzig.
SPEAKER_00:Die Schweizer, also zweites Vorurteil, die Schweizer sind zu zurückhaltend oder distanziert.
SPEAKER_01:Sind wir Bayern auch, wenn du einen Hamburger fragst? Ja, sicherlich. Also ich glaube, bis dich der Schweizer sich nach Hause einlädt, musst du dich schon ein bisschen kennen. Aber wie gesagt, das ist in München sicherlich genauso.
SPEAKER_00:Also kann man sagen, ist auch bestätigt, aber es kommt auf den Vergleich drauf an. Also was bedeutet zurückhaltend? Es ist für uns Deutsche eigentlich sehr angenehm, sage ich mal, weil es sehr ähnlich ist. Wenn man jetzt als Brasilianer oder als Spanier herkommt, ist es wahrscheinlich kalt. Kommen wir zum nächsten Vorurteil. Alle Schweizer sprechen
SPEAKER_01:Deutsch. Ja, obviously nein. Warum? Das ist die französische Schweiz, die italienische Schweiz und du hast noch Rhetoromanisch. Aber es ist ja meist so, dass die... oder dass viele Schweizer dann auch selbst in der italienischen Schweiz oder in der französischen Schweiz bilingual sind, also halt auch Deutsch sprechen können.
SPEAKER_00:Ja, also die meisten sprechen, glaube ich, auf jeden Fall zwei Sprachen. Aber ich würde fast sagen, dass die Italiener sogar eher Französisch wahrscheinlich sprechen als
SPEAKER_01:Deutsch. Das kann sein,
SPEAKER_00:ja. Und die Franzosen dann halt auch eher. Aber ja. Ja, auf jeden Fall, alle Schweizer sprechen Deutsch. Nein, es sprechen nicht alle Schweizer Deutsch. Und was man auch nochmal dazu sagen muss, die Sprache, die die Schweizer sprechen, ist Schweizerdeutsch. Das ist nicht Deutsch. Es ist nicht die gleiche Sprache. Es sind zwei unterschiedliche Sprachen. Die Deutschen sehen das auch immer so ein bisschen als Dialekt. Das ist kein Dialekt. Schweizer sind extrem pünktlich und ordnungsliebend, ist das nächste Vorurteil.
SPEAKER_01:Ja. Mehr als die Deutschen? Mehr als die Deutschen, auf jeden Fall. Das finde ich eine sehr löbliche Eigenschaft, sehr
SPEAKER_00:angenehm. Für uns Deutsche? Ja. Weil wir auch sehr ordnungsliebend und pünktlich und so sind,
SPEAKER_01:grundsätzlich. Für denjenigen, der pünktlich und ordnungsliebend ist.
UNKNOWN:Ja.
SPEAKER_00:Da gibt es einen ganz lustigen Artikel. Da hat sich die Schweizer Bahn über die Deutsche Bahn aufgeregt, weil natürlich sehr viele Züge aus Deutschland kommen oder nach Deutschland gehen. Und die, die aus Deutschland gekommen sind, waren immer zu spät dran und haben dann natürlich auch das Schweizer Bahn-System durcheinander gebracht. Und dann hat irgendwann der Bahnchef von der Schweizer Bahn gesagt, so, nee, wenn ein Zug irgendwie mehr als, keine Ahnung, zwei Minuten oder eine Minute oder so zu spät ist, dann lassen sie ihn nicht mehr rein. Weil das sonst das ganze System durcheinander bringt, fand ich ein bisschen witzig. Also ja, es ist den Schweizern, glaube ich, auch sehr wichtig, dieser Ruf pünktlich zu sein.
SPEAKER_04:Oder?
UNKNOWN:Ja.
SPEAKER_00:Ja, dazu gibt es vielleicht noch eine ganz lustige Anekdote, die mit einem Straßenschild zu tun hat, zum Thema ordnungsliebend und korrekt. Weißt du, welche Geschichte ich damit meinen könnte?
SPEAKER_01:Das weiß ich wahrscheinlich besser als du. Ja, also ich erzähle das mal. Wir waren gerade... Frisch in die Schweiz gezogen und haben unsere neue Wohnung bezogen und haben da noch aus Umzugskisten gelebt und waren unterwegs und Laura ist mit meinem Auto gefahren und long story short, sie ist an ein Schild hingefahren und dieses Schild war halt ein bisschen schief und jetzt nicht so, dass man jetzt sagt, da ist irgendjemandem was passiert, wir müssen das melden, wir sind einfach nach Hause gefahren. Zwei Minuten später hatten wir die Polizei vor der Tür und ja, da wurden wir dann relativ schnell gemeldet von irgendjemandem, der uns da gesehen hat. Dem Schild ging es eigentlich noch gut, aber wir hatten eben die Polizei als erste Gäste in unserer neuen Wohnung zu Hause.
SPEAKER_00:Es war sehr lustig, weil es klingelt so und wir sitzen so beim Essen und ja, dann steht auf einmal die bewaffnete Polizei vor deiner Tür. Ich habe mich nicht so gefühlt, als hätte ich ein Straßenschild angefahren. Ich habe mich schon gefühlt, als hätte ich jetzt ein Tier überfahren oder so oder einen Menschen angefahren. Da waren die auf jeden Fall schon sehr strikt.
SPEAKER_01:Das war im ersten Moment schon komisch,
SPEAKER_00:ja. Die haben das schon ernst gemeint. Naja, auf jeden Fall mal, da waren wir, oder du warst schon ein bisschen länger, ich war auf jeden Fall noch nicht so lange da, direkt mal eine aufs Maul bekommen. So ein bisschen Stasi-mäßig haben wir dann uns ein bisschen aufgeregt, weil da irgendwie mehrere Leute tatsächlich angerufen haben, dass wir dieses Schild angefahren haben. Und man muss dazu sagen, wir sind ja auch schön deutsch korrekt. Wir haben das Schild wieder gerade gerichtet, dem Schild hat überhaupt nichts gefehlt. Ja, trotzdem haben wir da eine Strafe bekommen, relativ hoch. Das ist in der Schweiz auch nicht so geil. Strafen sind in der Schweiz dementsprechend, weil du auch besser verdienst, wirklich extrem hoch. Also für uns Deutsche vom Gefühl her. Nächstes Vorurteil. Die Schweiz besteht nur aus Natur und
SPEAKER_01:Bergen. Ja, also ich würde das sogar grundsätzlich mal bestätigen. Du kommst ja am Schweizer. Nee, aber es ist ja wirklich so. Also du hast ja jetzt keine Megacities in der Schweiz. Gut, das ist jetzt bei so einer kleinen Bevölkerung auch nicht verwunderlich. Aber was hast du, Zürich?
SPEAKER_00:Aber würdest du sagen, dass Österreich mehr aus Megacities besteht? Ja, auf jeden Fall. Stimmt es tatsächlich. Dann besteht die Schweiz nur aus Natur und Bergen. Es gibt keine Megacities. Also es gibt natürlich schon Großstädte, aber halt nicht so... Ja, die größten sind wahrscheinlich Zürich, Bern, Basel und Genf. Das sind wahrscheinlich so die größten,
SPEAKER_04:oder?
SPEAKER_00:Ja. Ist schon so. Also die Schweiz besteht jetzt nicht aus großen Städten. Und selbst die großen Städte, wenn man jetzt Zürich nimmt mit, keine Ahnung, irgendwie 400.000 Einwohnern oder so, dann ist Zürich trotzdem keine... Megastadt, obwohl es relativ viele Einwohner sind. Es hat immer noch so einen leicht dörflichen Flair.
SPEAKER_01:Ja, absolut.
SPEAKER_00:Die Stadt an
SPEAKER_01:sich. Was es
SPEAKER_00:aber auch sehr charmant macht. Voll, aber man muss es mögen. Also wenn man jetzt, keine Ahnung, ich sag mal, eine Girl aus New York City ist, die das Citylife liebt, die dann vielleicht ein paar Jahre in Berlin gelebt hat oder so und dann in London, dann wird die sich vermutlich in der Schweiz nicht so wohl
SPEAKER_01:fühlen. Ja, sicherlich.
SPEAKER_00:Wenn sie das mag, dieses Citylife.
SPEAKER_01:Wobei Zürich halt sehr international ist. Also ich würde sogar sagen, vom Flair her und von den Leuten her, die sich auch niederlassen, ist Zürich internationaler als
SPEAKER_00:München.
UNKNOWN:Ja.
SPEAKER_00:Das ist so. Um das Thema Schweiz-Deutschland mal kurz abzuschließen. Als Empfehlung vielleicht für Leute, die sich überlegen, in die Schweiz zu gehen, was würdest du sagen, was für ein Typ Mensch muss man sein, um sich in der Schweiz wohlzufühlen?
SPEAKER_01:Natur verbunden.
SPEAKER_00:Ja doch, auf jeden Fall, würde ich schon sagen.
SPEAKER_01:Also Natur verbunden schadet schon nicht. Wobei, wenn du jetzt irgendwo in Seefeld, also in Zürich lebst, muss es auch nicht sonderlich Natur verbunden
SPEAKER_00:sein. Ja doch, weil was machen die Schweizer am Wochenende, Schatz? Die Schweizer gehen um den See Fahrrad fahren, sie gehen wandern, sie gehen Ski fahren. Also du hast in der Schweiz ja nicht dieses City Life, also dass man sagt, oh ja, samstags tagsüber gehen wir shoppen und dann am Abend saufen und am Sonntag machen wir noch was in der Stadt, sondern du machst ja wirklich eher ländliche Sachen am Wochenende. Was heißt ländlich? Natur. Also ich kenne keinen in der Schweiz, der nicht mindestens einmal irgendeine Sache draußen macht am Wochenende.
SPEAKER_01:Ja, das stimmt. Wahrscheinlich schon mehr.
SPEAKER_00:Also mehr als jetzt in Deutschland.
SPEAKER_01:Also ich glaube, man muss, um die Frage zu beantworten, die Freiheit, die einem gelassen wird, muss man zu schätzen wissen. Man sollte jetzt auch irgendwie gerne arbeiten. Die Schweizer arbeiten auf jeden Fall mehr als die Deutschen.
SPEAKER_00:Da vielleicht auch eine wichtige Info zu, oder eine interessante Info, das ist zwar nur so ein bisschen random, aber die Arbeitswoche in Deutschland, die hat ja 40 Stunden, die klassische, und in der Schweiz hat die zum Beispiel 42 Stunden. Diese zwei Stunden sind zwar jetzt irgendwo egal, aber das zeigt schon so ein bisschen, du bist in der Schweiz einfach ein bisschen, du arbeitest einfach einen Ticken mehr im
SPEAKER_01:Durchschnitt. Genau, hast auch ein bisschen weniger Urlaubstage.
SPEAKER_00:Aber ja, also kurz zusammengefasst, wenn du in die Schweiz gehen willst, solltest du irgendwie einigermaßen was mit Natur anfangen können. Du solltest fleißig sein, das hast du noch gesagt. Du solltest generell offen sein dieser extrem freien, ich sag mal, Demokratie eventuell gegenüber. Du musst es mögen, dass in der Schweiz du extrem viele Freiheiten hast. Aber das heißt, du musst halt für dein Leben auch sehr viel mehr organisieren als in Deutschland. Dir wird nicht alles
SPEAKER_01:abgenommen. Genau, also kurzum, Selbstverantwortlichkeit muss man auf jeden Fall mögen oder damit klarkommen.
SPEAKER_00:Also die drei Sachen kann man eigentlich sagen, oder?
UNKNOWN:Ja.
SPEAKER_00:Okay, schließen wir Deutschland und Schweiz mal kurz ab. Jetzt wisst ihr auf jeden Fall alle, wo wir wohnen und warum wir hier wohnen. Ja, springen wir vielleicht einfach mal zu uns als, ganz blöd gesagt, als Menschen wieder zurück und vielleicht zu unserem Werdegang als Individuen. Ja, was ja irgendwie bei uns ein bisschen lustig ist, wir sind ja so als Paar irgendwie so ein volles Klischee. Und jetzt, dass wir in die Schweiz gegangen sind, ist irgendwie noch mehr Klischee. Aber du arbeitest ja im Finanzbereich, ich im Marketing. Das ist ja schon so ein lustiges Klischee irgendwie. Ja, der Finance-Dude mit der Marketing-Bitch. Wenn ich jetzt noch Sekretärin wäre, dann wäre es, glaube ich, noch krasser. Aber so sind wir eigentlich auch schon ein laufendes Klischee. Gehen wir mal darauf ein, wie wir überhaupt dazu gekommen sind, zu unseren Positionen oder zu unseren Berufen. Magst du mal anfangen, wie dein Werdegang war? Der war ja gar nicht so klassisch, wie man vielleicht denkt.
SPEAKER_01:Ja, richtig. Also ich bin ursprünglich mal auf die Realschule gegangen und habe von dort aus dann halt noch auf Umwegen. Fachoberschule hieß es damals in Bayern. Ich weiß nicht, wie das heute heißt. Wahrscheinlich noch genauso. Aber ich habe halt über die Realschule mit Umweg Voss mein Abitur gemacht und bin dann zum BWL-Studien gegangen. Was das halt zeigt auch ist, man ist jetzt nicht gezwungen, übers Gymnasium zu gehen, um dann studieren zu können. Das ist ja sehr, sehr durchlässig mittlerweile. War auch, glaube ich, der richtige Weg. Wie der Name schon sagt, die Realschule konfrontiert einen schon mehr mit dem wirklichen Leben, als es am Gymnasium der Fall ist. Zumindest meine Erfahrung. Und ich glaube, konnte dadurch aber auch besser entwickeln, wo ich hin will und was ich im Leben machen will.
SPEAKER_00:Und dann hast du studiert. Wo hast du denn studiert, wenn du das sagen magst?
SPEAKER_01:Also ich habe an der WU studiert, ganz klassisch BWL. Das ist eine private Hochschule in der Nähe von Koblenz und bin im Master dann an die Technische Uni München gegangen für so eine Kombination aus BWL und Informatik.
SPEAKER_00:Was würdest du sagen, jetzt privat gegen staatliche Uni, was waren die Vor- und Nachteile?
SPEAKER_01:Also es ist auf jeden Fall ein riesengroßer Unterschied. Du hast... An der Privatuni natürlich mehr diese individuellen Förderungsmöglichkeiten. Du hast ganz andere Vorlesungssäle, kleinere Gruppen. Du hast hochkarätige Gastredner. Dieser Netzwerkaspekt spielt auch noch eine große Rolle. Das ist alles eher was, was an so einer staatlichen Uni ja nicht wirklich gefördert wird. Das ist halt mal ein Massenbetrieb, wo du dich halt behaupten musst, um das mal noch ein bisschen auszuführen. Ist jetzt weniger aufs Fachliche bezogen, sondern viel mehr auf das Ganze drumherum. Also Beispiel, WHO hast du ein fest integriertes Auslandssemester. Da musst du dich um nichts kümmern. Du musst irgendwann deine Auslands-Uni wählen. An der TU musst du dich selber darum kümmern, eine Bewerbung schreiben, musst gegebenenfalls mit der Uni Kontakt halten, was die noch alles von dir brauchen. Du musst mal schauen, wie das überhaupt zeitlich übereinander passt. Und gerade solche Themen sind halt an der staatlichen Uni halt einfach nicht organisiert. Und entsprechend sind das halt einfach Themen, um die du dich halt selber kümmern musst. Das kann halt auch mal dafür sorgen, dass du dann halt ein Semester länger studierst, weil das halt nicht nahtlos ineinander greift, rein zeitlich.
SPEAKER_00:Ja, das macht absolut Sinn. Die haben natürlich auch mehr Geld zur Verfügung und so für solche Themen. Ich habe noch einen Fakt zur BHU. Weit so wahrscheinlich, aber trotzdem haue ich es mal raus für die, die die WHO vielleicht nicht kennen. Sie gilt als führende Business School in Deutschland und ist im Bereich Finance, ja, obviously hoch anerkannt. Ihr Master, den hast du ja nicht an der WHO gemacht, aber der Master an der WHO im Finance-Programm wurde im Financial Times Ranking 2024 auf Platz 1 in Deutschland und auf Platz 19 weltweit geführt. Was ich echt krass finde, weil weltweit, ich meine, da konkurrierst du mit Universitäten wie Oxford, Stanford, Harvard und so. Und Platz 19 weltweit finde ich echt nicht schlecht, muss ich sagen.
SPEAKER_01:Ja, der muss ja sehr anspruchsvoll sein, deswegen habe ich den dann nicht mehr gemacht. Ja, honest. Ja. Aber ja, also die WHO ist auf jeden Fall eine sehr renommierte Hochschule. Kann ich auch wirklich jedem nur empfehlen. Gerade diese solide BWL-Grundausbildung, wo man in viele unterschiedliche Bereiche dann auch reinschnuppert. Mein Ausland ist für ein Praktikum, für ein Semester. Das ist da ein rundes Paket und würde ich jederzeit wieder so machen.
SPEAKER_00:Sehr gut, das ist auf jeden Fall gut zu wissen. Danke für den Einblick. Jetzt klingt ja dein ganzer Ausbildungsweg irgendwie so danach, als bist du relativ zielgerichtet vorgegangen. Also du wusstest irgendwie, du willst dein Abitur machen, dann hast du irgendwie studiert, dann hast du deinen Master gemacht. Wusstest du zu dem Zeitpunkt schon, warum du das alles machst? Hattest du dein klares Bild oder deine Berufsvorstellung zu dem Zeitpunkt schon im Kopf?
SPEAKER_01:Ich habe immer geglaubt zu wissen, was ich machen will. Das hat sich immer wieder mal so ein bisschen geändert. ist overall aber, sage ich mal, in den gleichen Bahnen geblieben. Aber ich glaube, es ist sehr, sehr wichtig. Man muss immer wissen, wofür macht man etwas. Sonst ist es halt eher schwierig, sich dauerhaft motiviert zu halten.
SPEAKER_00:Ja, absolut. Und was wolltest du machen, wenn man jetzt noch zu dem Zeitpunkt ausgeht? Was war da dein Wunsch, dein beruflicher?
SPEAKER_01:Ich weiß gar nicht mehr, wie das war. Ich wollte auf jeden Fall Unternehmensberater werden mit so Fokus Corporate Finance. Auch wenn ich wahrscheinlich das Wort Corporate Finance jetzt mit... wie alt war ich da, 14, 15, noch nicht kannte, aber ich bin eben in der Realschule in so ein Praktikum gerutscht, wo ich bei einem Anlegermagazin Research gemacht habe. Und das war für mich halt super spannend, weil ich einen Touchpoint hatte mal mit Börse und Unternehmensbewertung und wie funktioniert das denn überhaupt alles. Und da bin ich eigentlich in diese ganze Sphäre Finanzierung slash Investieren halt mal reingerutscht und bin eigentlich dann jetzt immer in dieser Sphäre auch geblieben. Vielleicht auch mit unterschiedlichen Stationen und unterschiedlichen Teilbranchen, aber das war so der wichtige Moment.
SPEAKER_00:Da gibt es ja eine ganz süße Geschichte, das ist immer so ein bisschen meine Lieblingsgeschichte und Max sagt immer, das interessiert doch keinen, aber wir droppen sie jetzt hier und dann könnt ihr ja mal in der Folge in den Kommentaren schreiben, ob ihr die Geschichte cool findet oder nicht. ist dann entweder Punkt für Laura oder Punkt für Max. Und zwar hat sich der Max mit knapp 14, glaube ich, mal bei BCG für ein Schülerpraktikum beworben. Also da, wo normale Menschen, also ich habe mich zum Beispiel bei einem Reitstall beworben, um Scheiße zu schaufeln und Pferde zu streicheln. An dem Punkt war ich zu dem Zeitpunkt mit 14. Und Max hat sich bei BCG beworben. Und ja, hast eine ganz nette Rückmeldung bekommen.
SPEAKER_01:Ja, richtig. Also einleitend da auch nochmal, da fängst du mich schon an. Auf dem Gymnasium musstest du, glaube ich, zwei Wochen irgendwo mal arbeiten, oder? Ein Schülerpraktikum
SPEAKER_00:machen, genau, ja. Ich weiß aber nicht mehr, ob es zwei Wochen waren, auf jeden Fall eine Woche.
SPEAKER_01:Bei mir war das ja, ich weiß es nicht mehr genau, ich war auf jeden Fall 14 oder 15 und musste auf jeden Fall über zwei Wochen Praktikum machen. Also das waren, glaube ich, sechs oder sieben Wochen oder
SPEAKER_00:so. Da warst du noch in der Realschule?
SPEAKER_01:Das war noch in der Realschule, ja. Und das zwingt einen halt auch schon mal, sich irgendwie mehr damit auseinanderzusetzen. Boah, scheiße, wie verbringe ich jetzt sechs Wochen? Also es ist schon wieder mehr dieses Realschule. Überleg dir, was du im Leben machen willst. Entsprechend ist das halt schon ein wichtiger Check gewesen, um halt da einfach mal sich zu überlegen, was will man machen.
SPEAKER_00:Und wie bist du dann auf BCG gekommen?
SPEAKER_01:Also ich bin so auf BCG gekommen, dass ich halt irgendwie in dieser ganzen Unternehmensberatersphäre geschaut habe und klar, man stolpert zwangsläufig über BCG, weil es eine der größten und renommiertesten Beratungen ist und da hat dann von einem Projektleiter so einen Erfahrungsbericht gelesen über sein Jahr in Hongkong und das fand ich super spannend und dann habe ich mich da halt für so ein Praktikum beworben und der hat mir innerhalb von vier, fünf Stunden halt auch zurückgeschrieben, eine super motivierende E-Mail. Hast du die noch? Kann man die E-Mail vorlesen? Ja, klar.
SPEAKER_00:So, jetzt haben wir die E-Mail rausgesucht. Ja, also es war die Antwort von dem, wo Max sich mit 14 bei BCG beworben hat und eben von dem Projektleiter eine total nette E-Mail zurück erhalten hat, die ihm ja eigentlich auch echt gute Tipps dann für den weiteren Weg gegeben hat,
SPEAKER_01:oder? Ja, absolut. Also es war schon ja auch irgendwo ein großes Wunder. Teilchen der Anerkennung oder was einen einfach motiviert hat, weil man da so schnell eine Rückmeldung bekommen hat. Ich meine, wie gesagt, ich war 14, wie ich gerade gesehen habe. Ich habe den guten Herrn nämlich angeschrieben. Ich bin jetzt schon fast 15 Jahre alt. Moment. Okay, so. Also, vielen Dank für Ihre E-Mail. Es freut mich sehr, dass Ihnen die Beschreibung meines Jahres in Hongkong und auch der Beruf des Unternehmensberaters so gut gefällt.
SPEAKER_00:Er hat sehr groß geschrieben.
SPEAKER_01:Sehr groß geschrieben. Ja, auch er wusste schon früh, was er machen will und so weiter. Ich muss jetzt gerade aufpassen, dass ich gerade nicht zu irgendwelche Personen das klause. Auf jeden Fall, mir wurde dann eben auch empfohlen, absolvieren Sie Ihre Schulabschlüsse mit sehr guten Noten. Machen Sie unterschiedliche Praktika bei interessanten und namhaften Unternehmen. Sammeln Sie Auslandserfahrung über Praktika oder ein Auslandsstudium. Lernen Sie Also das war schon damals natürlich sehr motivierend und schön, dass man so eine Rückmeldung bekommen hat und ich glaube, dass es einfach richtig ist, solche Leute immer wieder mal im Leben zu haben und halt als junge Person einfach motiviert zu werden.
SPEAKER_00:Ja, hat deinem 14-jährigen Ich bestimmt geholfen. Wenn der
SPEAKER_01:Kollege weiß oder wenn der Kollege sich angesprochen fühlt und wir jetzt doch genug verraten haben, vielen Dank nochmal an der Stelle.
SPEAKER_00:Du bist den Weg gegangen und hast dich an seine Tipps
SPEAKER_01:gehalten. Genau. Und ich würde mich freuen, wenn wir uns mal auf einen Kaffee treffen.
SPEAKER_00:Das klingt ein bisschen wie so eine Dating-Anfrage. Okay, würdest du sagen, also bisher, wenn man das jetzt so hört, denkt man, dein Weg ist sehr geradlinig verlaufen und sehr... Ziel gerichtet und ohne, ich sag mal, Ups und Downs oder ohne Downs. Das klingt jetzt aber wahrscheinlich nur so, du hast ja auch ein paar Downs gehabt oder vielleicht auch ein paar Rückschläge und hast aber trotzdem nicht aufgegeben. Kann man das so
SPEAKER_01:sagen? Ja, natürlich. Also es läuft ja nicht immer alles gerade. Das ist absolut recht. Man hat durchaus natürlich Momente, wo man an sich zweifelt und wenn man aber weiß, warum man was macht und wo man hin will, dann ist das alles nicht so wild, weil dann findet man immer irgendwie Wege. Und ich glaube halt das Wichtigste ist, dass man sich nicht zu sehr an anderen misst oder an irgendwelchen Musterlebensläufen, die man oft immer so gezeigt bekommt und wo man denkt, das müsste ich jetzt so und so machen. Man muss seinen eigenen Weg gehen und dann landet man am Ende schon da, wo man hingehört.
SPEAKER_00:Ja, das ist jetzt ein bisschen einfach formuliert. Also bei deiner Branche muss man einen Musterlebenslauf haben und auch du hast einen Musterlebenslauf. Wenn jetzt jemand einfach nur an einer random Uni einen Bachelor gemacht hat, nie ein Auslandssemester gemacht hat und nie, keine Ahnung, bei dem Private Equity Fonds ein Praktikum gemacht hat, dann kommt man auch nicht an deinen
SPEAKER_01:Job. Ja, natürlich ist das so. Ich habe aber, also das bewegt sich natürlich immer im Rahmen. Ich meine, ich kann jetzt auch nicht sagen, ich will Chirurg werden innerhalb von einem Jahr. Man arbeitet ja irgendwie dann schon mal immer auf eine Branche zu und weiß, wie diese Branche tickt. Und genau wie du gerade richtig sagst, Auslandspraktika sollte man gemacht haben oder ein Auslandsstudium und einige einschlägige Praktika, dann hat es derjenige ja auch, wenn er in die Richtung will. Ich will damit nur sagen, es muss halt nicht immer die Top-Adresse sein und es muss halt nicht immer die Top-Uni sein. Man findet trotzdem am Ende den richtigen Weg, wenn man das möchte und dran bleibt. Und das Wichtigste ist immer noch praktische Erfahrung. Bleib dabei.
SPEAKER_00:Was war denn jetzt bei dir so eine Situation, wo es vielleicht jetzt auf deinem Weg einfach mal nicht geklappt hat, so wie du das gerne gehabt hättest auf dem beruflichen
SPEAKER_01:Weg? Immer im Akademischen. Also ich war immer... eigentlich eher so Mittelmaß oder vielleicht sogar unteres Mittelmaß in der Schule und auch in der Uni und habe mich eher mit dem akademischen Teil halt schwer getan, da so abliefern zu können, wie es in diesem ganzen Private Equity Consulting Dunstkreis so sein soll.
SPEAKER_00:Hast du ein konkretes
SPEAKER_01:Beispiel? Ja, klar. Also ein konkretes Beispiel wäre mal so nach dem Bachelor gewesen, wo ich eigentlich an der Stockholm School of Economics studieren wollte und halt einfach den GMAT-Score nicht hatte, den man dafür braucht. Das war sicher ein Moment in der Auswahl vom Bachelorstudium, also zur Schulzeit noch, gab es auch einen ähnlichen Moment, wo ich mich in Oxford und Cambridge und dann ein, zwei Londoner-Unis beworben hatte, wo es dann letztendlich auch nicht gereicht hat, aber das war eigentlich immer so eher im Akademischen und wenn man dort dann halt trotzdem irgendwie weiß, man… Man will dahin und es gibt halt immer auch noch mal andere Adressen und man versteift sich nicht zu sehr auf eine Sache. Dann ist das auch alles gar nicht so wild. Und ja, zurückwirkend betrachtet ist es vollkommen egal, wo man studiert hat, solange das natürlich irgendwie einigermaßen reputable Adressen sind.
SPEAKER_00:Jetzt hast du ja eben gesagt, bei der University of Stockholm musstest du ein GMAT machen. Als du damals für den GMAT gelernt hast, hattest du ja mit mir auch so ein paar, wie soll man sagen... Ja, genau. Die Frage ist total einfach und ihr müsst total banal denken. Und ja, vielleicht kommt ihr drauf. Ich stelle die Frage und dann gebe ich euch ein bisschen Zeit. Und zwar ist die Frage gewesen, bei einem von diesen Lehrbüchern da eben von Max. Wieso ist ein Gullideckel rund? Das ist die Frage. Es gibt keine Zusatzinfos, es gibt nichts. Das ist einfach nur die Frage und jetzt könnt ihr mal raten. Alle, die jetzt noch weiter raten wollen, macht bitte jetzt auf Pause, weil wir machen jetzt einfach weiter und ich löse auf. Also falls ihr noch weiter raten wollt, dann drückt jetzt auf Pause. Genau. Also die Auflösung ist... Ein Gullideckel ist rund, damit er nicht runterfallen kann. Ist die einzige Erklärung. Weil, wenn ihr es einfach mal als geometrische Form betrachtet, ist eine runde Form oder ein Zirkel oder wie auch immer man es nennen will, eine Kugel, ein Kreis, das Einzige, was egal wie du es drehst, es behält den gleichen Durchmesser. Ein Dreieck, wenn du es anders drehst, kann runterfallen. Ein Viereck, wenn du es anders drehst, kann runterfallen. Eigentlich jede andere geometrische Form außer ein Kreis. Das ist die Antwort. Und so, also das sind jetzt keine Aufgaben vom GMAT direkt, aber es geht in diese Denkweise rein, dass du einfach irgendwie anfängst, so logisch zu denken. Und selbst die Menschen, die jetzt denken, sie denken logisch. Ich glaube, die wenigsten tun es wirklich, also in dieser Denkart. Also ich fand es auf jeden Fall sehr spannend und ich hätte maximalst abgekackt bei so einer Art Test.
SPEAKER_01:Mir hat das auch keinen Spaß gemacht.
SPEAKER_00:Ja, man muss das mögen. Es gibt Leute, die das bestimmt gerne mögen, aber ich glaube, wir sind eher die Pragmatiker, würde ich
SPEAKER_01:sagen. Ja, und es hat am Ende halt auch wenig mit
SPEAKER_00:dem
SPEAKER_01:echten Leben zu tun. Und da beißt es bei mir dann aus. Also ich würde sogar vor dem Abitur schon mal
SPEAKER_00:anfangen, weil für mich die Schulzeit richtig scheiße war. Da haben wir ja letztens auch, als wir bei Freunden waren, nochmal drüber geredet, dass ja für dich und für ihn die Schulzeit irgendwie ganz cool war und für mich und die Freundin einfach nur scheiße. Also ich habe an der Schule nur geliebt, dass man Freunde hat und irgendwie, ja, dass man die Freunde halt irgendwie jeden Tag gesehen hat, aber die Schule an sich und die Art, wie man da gelernt hat, fand ich zum Kotzen. Ich habe es gehasst. Ich habe auch richtig viele Lehrer gehasst. Falls jetzt irgendwelche Lehrer zuhören, fühlt euch ruhig angesprochen. Ja, ich war als Mensch immer schon sehr polarisierend. Ich hatte Lehrer, die mich mega gern gemocht haben und ich hatte Lehrer, die mich gehasst haben. Und ich habe mir manchmal gewünscht, dass ich irgendwie einen unauffälligeres Kind zu der Zeit damals gewesen wäre, weil so war das halt schon schwierig. Also, wie gesagt, einfach so dieses Polarisierende oder dass Lehrer wirklich dich outgepointet haben und gesagt haben, boah, die ist richtig nervig oder die mag ich nicht oder so und das halt irgendwie mit 10, 11 tut halt schon weh, weil du es als Kind nicht ganz einordnen kannst. Jetzt als Erwachsener ist das was ganz anderes, aber... Ja, deswegen war die Schulzeit für mich nicht so einfach. Ich war auch generell jemand, der, das hat man dann bei der Uni gesehen, bei der Uni habe ich extrem gut abgeschnitten, weil es einfach was war, was mich interessiert hat. Und zur Schulzeit, ja, Astrophysik habe ich halt quadratisch abgekackt, ja, weil wen juckt es, wie weit irgendein Kackstern von einem anderen Stern entfernt ist. Ja, und ich bin auch immer schon ein Mensch gewesen, der, dem es sehr schwer gefallen ist, Dinge zu lernen, wenn er kein Interesse daran hat. Also, das ist mir sehr schwer gefallen. Und dementsprechend ist mir Schule sehr schwer gefallen. Ich habe auch ein wirklich relativ grandios beschissenes Abitur gemacht. Ich weiß nicht, ob man den Schnitte zerwehen muss, aber er ist relativ schlecht. So ist es dann auch gekommen, dass nach dem Abitur bei mir gar nicht die Frage war, ob ich auf eine staatliche Uni gehe, weil mein Schnitt war einfach so beschissen, dass ich gefühlt gar nichts hätte studieren können. Und dann kann man sich das Studium auch sparen und einfach eine Ausbildung machen. Und leider, muss ich sagen, leider war zu dem Zeitpunkt, als ich angefangen habe, nach einem Studienplatz zu suchen, nicht oder war es noch nicht so bekannt oder noch nicht so angekommen, dass es eigentlich genauso gut ist, eine Ausbildung zu machen. Heute weiß man, dass es sogar fast besser ist, jetzt gerade eine Ausbildung zu machen als ein Studium. Jetzt gibt es ja extrem viele arbeitslose Akademiker und ganz vielen Ausbildungsberufen werden handringend Leute gesucht. Zu dem Zeitpunkt war ich halt eben nur auf der Suche nach einem Studienplatz. Im Nachhinein hätte ich es vielleicht anders gemacht und bin dann auf eine Privatuni gekommen im Bereich Marketing. Also es hieß Modetrend und Markenmanagement. Das ist gegen Mode und Marketing. Und es hat mir auch sehr viel Spaß gemacht. Und das habe ich dann wirklich sehr gut abgeschlossen. Ich glaube mit insgesamt 1,6 dann. Mein Kolloquium war richtig
SPEAKER_01:gut. Nur wenn du den Schnitt sagst, musst du den anderen auch sagen.
SPEAKER_00:Ich sage nur die guten Schnitte. So mache ich das auch bei meinem Lebenslauf übrigens. Da steht nur da Abitur und keine Note daneben. Und dann beim Bachelor steht natürlich fett 1,6. Ich mache es ja strategisch. Das ist ja richtig. Genau. Und dann, wie gesagt, habe ich da studiert und dann bin ich erstmal in, also habe ein Traineeship in einer Full-Service-Agentur gemacht und dann war ich bei ein paar Arbeitgebern und dann bin ich irgendwie ein bisschen in die IT-Branche abgerutscht und dann eher ins Projektmanagement eigentlich vom ursprünglichen Marketing rein. So einen ähnlichen Job hatte ich dann jetzt, wie gesagt, auch hier in der Schweiz im, also Customer Success Manager und dann Team Lead Customer Success Management. Am Ende ist das einfach nur
SPEAKER_01:Projektmanagement. Aber was du doch sicherlich auch sagen würdest, ist, dass gerade dieses Arbeitserfahrung sammeln und mal irgendwie wissen, wo fühlt man sich in diesem Berufsleben wohl, dass das doch verdammt wichtig war, oder? Weil ich meine, am Gymnasium hast du das halt kaum.
SPEAKER_00:Also ich würde sagen, dass ich das viel zu wenig gemacht habe. Und deswegen bin ich jetzt an dem Punkt, wo ich denke, Alter, wie so zur scheiß Hölle bin ich eigentlich im IT-Umfeld gelandet. So, ich hasse es. Ich finde es scheiß langweilig. Oder was heißt langweilig? Langweilig finde ich es nicht mal. extrem komplex und es liegt mir überhaupt nicht. Ich habe es witzigerweise irgendwie echt gut gemacht und habe mich da ganz gut reingefuchst. Ich glaube, weil ich mir, ich habe einen sehr schnellen Kopf, ich kann mir Sachen sehr schnell beibringen, aber es ist nichts, was mir Spaß macht. Und dann saß ich da und habe mir gedacht, wie bin ich jetzt hier gelandet? Und das ist, glaube ich, ein bisschen mein Problem oder an dem Punkt, an dem ich jetzt auch bin, dass mein Lebenslauf eben nicht so stringent ist wie deiner und dass es tatsächlich gar nicht so einfach ist, wenn man mal zu viele Jahre in einer gewissen Branche gearbeitet hat, dann wieder zurückzukommen und zu sagen, keine Ahnung, jetzt mache ich PR oder jetzt will ich wieder zurück in die Mode oder so. Das ist tatsächlich gar nicht so einfach. Deswegen würde ich jedem empfehlen, ja, wirklich Praktikas zu machen. Das habe ich viel zu wenig gemacht. Ich habe wirklich nur so gezwungene gemacht. Ich habe mich nicht wirklich umgeschaut. Ich habe sehr schnell, ich war auch viel zu jung. Ich habe ja meine Uni mit 21 abgeschlossen und dann angefangen zu arbeiten. Ich war viel zu grün hinter den Ohren, wie man so schön auf Deutsch sagt und habe viel zu wenig gearbeitet. mir Gedanken gemacht, was ich eigentlich machen will. Und das kommt jetzt sozusagen als Uno-Reverse-Card zurück. Und jetzt sitze ich da und denke mir, wie zur Hölle bin ich in der IT-Branche gelandet. Und ja, deswegen würde ich sagen, man sollte das wirklich viel machen und bestenfalls, ja, bestenfalls wirklich Realschule, bestenfalls viele Praktika machen, bestenfalls eine Uni, die dich da unterstützt und auch nicht von Eltern pressuren lassen, weil am Ende ist es dein Leben, wo du 30, 40 Jahre lang drin arbeiten musst.
SPEAKER_01:Aber die Uno-Reverse-Card hat ja auch was Gutes, deswegen sprechen wir heute zusammen. In
SPEAKER_00:diesem Podcast. Achso, ja, weil das jetzt sozusagen, weil ich jetzt mal Zeit habe, mich mit sowas zu beschäftigen, was mir vielleicht Spaß macht.
SPEAKER_01:Genau.
SPEAKER_00:Ja, voll. Aber wie gesagt, deswegen, ich finde es sehr wichtig, wenn Leute sich auch tatsächlich auch länger mit etwas beschäftigen und dann später erst ins Berufsfeld einsteigen. Ich wurde immer gelobt, oh, du bist ja so jung, du hast so junge Öffnung zu arbeiten. Jetzt denke ich mir so, ja, super, was hat es mir gebracht? Ein Scheißdreck. Und auch im Berufsstart, und das hatten einige Kollegen von meiner Uni auch, wir waren so jung, dass wir nicht ernst genommen wurden von Arbeitgebern. Alle so, hä, wie willst du denn studiert haben mit 21? Ich bin im Abitur 18 geboren. Ich habe also mein Abitur fast mit 17 gemacht. Du bist ein scheiß Kind. Und dann sagt jemand danach, Und jetzt entscheid mal, was du beruflich machen willst mit 17, 18. Also das ist natürlich schon,
SPEAKER_01:ja. Und speziell im Berufsleben merkt man dann, dass man eigentlich viel zu Junior ist, auch im Auftritt. Und gerade wenn man das irgendwie nur mit älteren Leuten zu tun hat. Also älter heißt halt dann auch irgendwie schon Anfang 30 älter. Ja, es gibt keinen Grund, sich da irgendwie zu rushen und möglichst schnelles Arbeiten anzufangen. Also den kannst du natürlich... Rein ökonomisch immer geben, das ist schon klar. Ist ja auch nicht jeder so privilegiert, um halt quasi ohne finanziellen Druck zu studieren oder Ausbildung zu machen. Aber man sollte jetzt nicht immer meinen, okay, ich muss jetzt mit 21 wie jetzt bei dir das Arbeiten anfangen. Wenn das 22 wird, dann ist es auch vollkommen
SPEAKER_00:okay. Ja, genau. Aber so würde ich es auf jeden Fall kurz zusammenfassen. Was ich irgendwie immer ganz witzig finde, ist, wenn Leute mich jetzt immer gefragt haben, oder was heißt Leute, jetzt Eltern oder Großeltern oder so, wenn die so fragen, was machst du denn eigentlich beruflich? Die wenigsten checken ja, was man höchstens macht. Ich muss auch immer ein bisschen in unserem Freundeskreis lachen, weil ich glaube, außer man arbeitet in derselben Branche, aber ich glaube, meine Freunde haben keinen Plan, was deine Freunde machen und deine Freunde haben keinen Plan, was meine Freunde machen. Weil man immer so oberflächlich drüber redet. Wie ich immer meinen Job beschrieben habe, das war ja wirklich, also ich meine, es war auch echt kompliziert mit den Beacons und allem, aber Ja, es war ziemlich random, wie man das beschrieben hat. Warum ich das jetzt sage, ist, du hast ja vorher schon gesagt, dass du im Private Equity arbeitest. Und ich glaube, dass den meisten Menschen dieser Begriff auch ein Begriff ist. Aber ich bin mir zu 100% sicher, dass niemand beschreiben könnte, was das eigentlich ist.
SPEAKER_01:Und
SPEAKER_00:dass er negativ konnotiert ist. Das würde ich gar nicht sagen. Also ja, ist es. Bei den Leuten aber, die sich ein bisschen auskennen. Die Leute, die keinen Plan haben, die wissen wahrscheinlich auch nicht das Negative. Wenn du jetzt Großeltern beschreiben müsstest, Was Private Equity ist, wie würdest du es dann erklären?
SPEAKER_01:Also wir sind im Grundsatz Vermögensverwalter und wir investieren Geld in private Unternehmen, also nicht in börsengelistete Unternehmen und wir machen das halt mit einem gewissen Fokus. Es gibt innerhalb dieser Branche Private Equity gibt es solche Verwalter, die sich eher auf Restrukturierungssituationen konzentrieren, also sprich die, ein Unternehmen erwerben, was entsprechende Schwierigkeiten steckt und versorgen das mit Kapital und statten es vielleicht auch mit einer neuen Geschäftsführung aus, um dann halt die ökonomische Situation zu verbessern. Das ist jetzt sicherlich mal eher so ein bisschen spaßbefreites Geschäft. Ich war eher so am anderen Ende, wo man etwas Positiverem zu tun hat und halt Unternehmensgruppen aufbaut. Also wirklich aus vielen kleinen Unternehmen eine große Gruppe aufbaut, was in diesem ganzen Private Equity oder Beteiligungsgeschäft halt immer eine Perspektive ist oder so gut wie immer bis auf so ein paar Sonderfälle, dass es halt auch einen Verkauf gibt. Also wenn man da mal ein Unternehmen gekauft hat, warum auch immer und welches auch immer, dann wird es halt in der Regel auch fünf bis sieben, acht Jahren auch wieder verkauft.
SPEAKER_00:Und das ist glaube ich auch das, warum das Private Equity manchmal so diesen Wobei ich jetzt tatsächlich gemerkt habe, dass es eigentlich was total Gutes ist in vielen Situationen und vielen Unternehmern ja auch eine Perspektive gibt, richtig? Also die kleinen Unternehmer, die verkaufen, die jetzt zum Beispiel gar nicht mehr Kinder haben, die irgendwie das Unternehmen übernehmen oder so.
SPEAKER_01:Genau, absolut. Also du hast ja speziell jetzt in unseren Breitengraden brutal viele Nachfolgelösungen. Also viele Unternehmer, die halt einfach ohne eine Nachfolge dastehen, weil es die Kinder nicht machen wollen, weil intern vielleicht niemand da ist, der ihn ausbezahlen kann. Und wir geben dem halt einen Markt. Wir sorgen dafür, dass der Unternehmer geordnet irgendwie dann über zwei, drei, vier Jahre in Ruhestand gehen kann, organisieren die Nachfolge zusammen und schaffen so halt einen Markt für Kinder. vermeintlich unverkäufliche Unternehmen oder Unternehmen, die sonst auch vielleicht gar keinen Fortbestand hätten. Es klingt jetzt so, wie wenn nur wir das machen würden. Das ist natürlich so, dass es da mittlerweile sehr, sehr viele Spieler gibt im deutschsprachigen Raum. Aber ja, das ist eigentlich der positive Aspekt. Die negative Seite, die man da so kennt, die rührt natürlich immer noch so aus dieser Urzeit, wo Unternehmen zerschlagen wurden und filetiert wurden, um kurzfristige Renditen zu generieren. Das ist heute natürlich nicht mehr so. Das war früher so in Teilen, ja. Aber so verdienst du da heute auch natürlich gar kein Geld mehr. Das funktioniert gar nicht mehr.
SPEAKER_00:Ich finde auf jeden Fall, das hast du super erklärt. Ich glaube, dass meine Freunde, wenn sie den Podcast anhören, das erste Mal verstehen, was du eigentlich beruflich machst.
SPEAKER_01:Ja, das freut mich.
SPEAKER_00:Weil man ja sonst immer irgendwie mit diesem Wort rumwirft und keiner wirklich was irgendwie damit anzufangen weiß. Aber Oma und Opa heulen ja auch immer meinen Podcast fleißig an. Also jetzt wisst ihr, was der Max beruflich macht, Leute.
UNKNOWN:So.
SPEAKER_00:Ja, dann vielleicht mal wieder zurück zu uns, vielleicht als Paar, darüber haben wir noch gar nicht geredet, also außer wie wir uns kennengelernt haben und so und wie lange wir zusammen sind. Finde ich aber auch spannend, es ist ja, also unser Privatleben besteht ja hauptsächlich aus uns, sage ich jetzt mal. Also logischerweise, wenn du mit deinem Partner zusammen wohnst, dann ist dein Privatleben maßgeblich dein Partner oder deine Partnerin und deine Freundin natürlich. Was würdest du sagen oder hast du, ja, Ein Satz oder hast du eine Empfehlung? Jetzt sind wir ja schon fast sieben Jahre lang zusammen. Das Traurige ist, dass jetzt in unserer Generation und in den jüngeren Generationen lange Beziehungen immer mehr ein Phänomen werden und die Menschen Beziehungen relativ schnell und relativ früh aufgeben, einfach weil sie vielleicht keine Lust haben, Kompromisse oder so einzugehen. Was findest du am wichtigsten, um so eine lange Zeit, vor allem jetzt in unserer Generation mit Social Media oder die ganzen Konfliktsituationen, die es vielleicht jetzt gibt, um so lange zusammen zu bleiben? Wenn du das kurz in ein oder zwei Sätzen sagen müsstest, was glaubst du ist am wichtigsten?
SPEAKER_01:Nicht gleich die Flinte ins Korn zu schmeißen und nicht immer denken, dass es woanders schöner ist. Ich glaube halt, unsere Generation ist es halt nicht mehr gewöhnt, einfach zusammen auch mal was zu schaffen und was durchzustehen, wenn es... auch nicht leicht ist. Und in der Generation vor uns war es vielleicht so, okay, man war gezwungen, auch wenn es überhaupt nicht gepasst hat auf einer persönlichen Ebene. Man ist trotzdem zusammengeblieben. Genauso, glaube ich, ist es aber jetzt das andere Extrem, dass die Leute sich bei der Kleinigkeit trennen und so halt auch gar nicht mehr in der Lage sind, irgendwie zusammenzuwachsen oder schwierige Zeiten zusammen durchzustehen. Und das wäre mal so mein wichtigster Punkt.
SPEAKER_00:Nicht zu schnell aufzugeben sozusagen.
SPEAKER_04:Ja.
SPEAKER_00:Ich habe hier mal für uns aufgeschrieben, was so unsere, ich sage mal, unsere Dinge sind, die wir so machen, die uns gut getan haben, jetzt in so einer langen Beziehung, die vielleicht auch geholfen haben, wenn es irgendwie mal schwierige Phasen gibt, sei es jetzt in der Beziehung oder einfach wegen dem Leben. Ich habe das mal so aufgeschrieben. Kannst du mal sagen, was du davon hältst? Ob du das genauso siehst? Das sind so meine Empfehlungen an andere Paare oder vielleicht an Menschen, die vielleicht noch Single sind oder sich fragen oder gerade aus einer Beziehung rauskommen oder wie auch immer. Also zum einen... finde ich es wichtig, dass man irgendetwas Gemeinsames hat, über das man reden kann oder was man gemeinsam machen kann. Wir haben ja zum Beispiel in der Schweiz zusammen unseren Bootsschein gemacht, nur als Beispiel. Und ich fand, das war total cool, etwas gemeinsam zu haben, etwas auch, wo wir gemeinsam die Prüfungen machen mussten, gemeinsame Emotionen, gemeinsam darüber geredet haben und auch einfach so in der Früh vor der Arbeit da irgendwie gemeinsam auf dem Boot zu stehen und einen Bootsschein zu machen. Das war auch einfach wirklich
SPEAKER_04:cool. Ja, absolut.
SPEAKER_00:So, das muss ja jetzt natürlich kein Bootsschein sein. Es kann ja auch was anderes sein, aber ich fand, dass das... schön ist, wenn man irgendwas als Paar hat, was man gemeinsam machen kann neben dem Alltag.
SPEAKER_01:Würde ich unterstreichen. Einfach zusammen Zeit verbringen und zusammen irgendwas macht, was jetzt nicht mit dem Alltag zusammen nicht mit dem Alltag zusammenhängt. Und ja, würde ich absolut unterstreichen.
SPEAKER_00:Dann würde ich sagen, wir fahren sehr viel Auto, weil wir auch zwischen Schweiz und München natürlich oft hin und her fahren und weil wir oft so Weekend-Trips machen und Freunde besuchen. Und wir haben, das hat sich bei uns ja irgendwann so ergeben, einfach weil wir natürlich beide auch stressige Jobs haben hatten, dass das Autofahren bei uns so ein Ort war, wo wir in Ruhe einfach geredet haben, über was auch immer, über Dinge, die uns beschäftigt haben und so. Und das auch immer irgendwie so ein Ort war, wo wir beide voll entspannt waren, raus aus dem Alltag waren und irgendwie über Dinge gesprochen haben. Man kann auch nicht weglaufen. Ja, Und ich fand, dass diese Gespräche bei uns immer ultra wertvoll waren und immer total zielführend.
SPEAKER_01:Ja, voll. Und es ist halt einfach, du hast halt Zeit.
SPEAKER_00:Wir haben irgendwann noch dann angefangen. Das ist eine Podcast-Empfehlung von uns, Tinder True Crime. Das ist jetzt tatsächlich, wenn wir irgendwie krass früh oder so, wir sind jetzt in der Früh oft zum Skifahren, irgendwie um sechs Uhr in der Früh, da waren wir jetzt nicht so in the mood für Deep Talk und haben dann gelernt, okay, wenn es jetzt so Situationen sind, wo man nicht unbedingt reden will, haben wir diesen Podcast angemacht, der ist so geil. Also wir lieben ihn, den hört auch keiner von uns beiden alleine, wir hören den immer nur bei langen Autofahrten gemeinsam und das ist auch wieder etwas, was uns beide verbindet, das sage ich jetzt mal ganz blöd, wo wir uns beide darauf freuen, wenn wir ins Auto steigen, wird das Ding angemacht und da sind auch oft Fälle, über die man danach irgendwie noch reden kann. Weil es einfach wirklich witzig, spannend ist und es ist auch wieder was, was uns irgendwie verbindet. Es ist ein Podcast, aber trotzdem.
SPEAKER_01:Es ist blöd, es gibt keine Folgen
SPEAKER_00:mehr. Ja, die machen ja neue Folgen. Jede Woche oder so. Besser mal gucken. Genau, dann, was glaube ich auch sehr wichtig ist, ist, dass man nicht vergessen darf, das haben wir jetzt auch bei anderen Paaren gemerkt, also auch tatsächlich sind teilweise Trennungen so entstanden. Man braucht trotzdem und vor allem auch, wenn man irgendwie vielleicht sogar gemeinsam irgendwo... aus der Stadt, wo man geboren ist, hinzieht. Es ist ganz wichtig, dass man als Paar trotzdem, dass beide ein individuelles Leben haben, dass man nicht nur... Also, dass nicht der Partner dein Leben ist. Du musst irgendwie dein eigenes Hobby oder deine eigenen Freunde oder deine eigenen Urlaube oder sonst was haben. Irgendwas. Es darf auf jeden Fall nicht so sein, dass zum Beispiel dein gesamter Freundeskreis der Freundeskreis von deinem Freund ist. Dass dein Hobby alles ist, was dein Freund macht. Das ist, glaube ich, sehr wichtig. Das haben wir auch gelernt, auch so getrennte Urlaube oder so mal zu machen. Also, ich glaube, die Paare, die keine gemeinsamen Urlaube machen, haben auch ein Problem. Aber ich glaube, die Mischung macht es. Einen getrennten Urlaub zu machen, einen gemeinsamen Urlaub, gemeinsame Hobbys, aber auch getrennte Hobbys zu haben. Ich glaube, das ist wirklich wichtig. Du darfst dich als Individuum nicht vergessen.
SPEAKER_01:Ja, Insofern bleibt bei euren Hobbys, macht die auch alleine und sucht euch was gemeinsam, wenn ihr das nicht schon habt. Aber es macht eben der Mix.
SPEAKER_00:Genau. Und dann, was sehr wichtig ist, ist... Ich glaube, dass das eine sehr große Challenge ist, die viele Paare durchmachen, dass man ja manchmal irgendwie vergisst, wenn man lange zusammen wohnt, dass man ja immer noch zwei individuelle Personen sind, die sich dazu entschieden haben, zusammen zu wohnen, was aber lange noch nicht bedeutet, dass man die gleiche Person ist. Es sind zwei komplett unterschiedliche Menschen in einem Haushalt und man muss verstehen, dass, ja, also... dass dein Partner nicht alles genauso gleich macht wie du und du nicht alles gleich machst wie dein Partner. Und ich glaube, da ist einfach ganz viel Verständnis gefragt grundsätzlich in Beziehungen. Und ich glaube, dass man ganz, ganz, ganz, ganz viele Streits mit Verständnis verhindern oder beenden könnte.
SPEAKER_01:Ja, absolut. Ich glaube, man muss sich da halt auch immer mal mehrere Hüte aufsetzen. Man ist halt nicht einfach nur Freund oder Freundin. Es schadet auch nicht, wenn man sich mal den Hut vom besten Freund oder vom Mitbewohner, von unterschiedlichen Rollen, die man halt auch einfach spielt im Leben miteinander, wenn man sich die halt auch mal kurz aufsetzt und sagt, naja, okay, aus der Perspektive raus würde ich mich jetzt vielleicht anders verhalten. Ja, so. Aber genau das, was du halt auch sagst.
SPEAKER_00:Ich glaube, das sind wichtige Punkte. Hier habe ich wieder einen Fakt rausgesucht und zwar die drei Top 10, Trennungsgründe bei jungen Paaren um die 30. Was denkst du, was die Top 3 Trennungsgründe
SPEAKER_01:sind?
SPEAKER_00:Keine Ahnung. Nee, sag mal. Überleg mal. Also ein Punkt ist absolut logisch.
SPEAKER_01:Untreue.
SPEAKER_00:Ja, das ist der zweite. Die sind alle drei
SPEAKER_01:ultralogisch. Oder keine Einkunft über Kinderpläne.
SPEAKER_00:Ja. Unterschiedliche Lebensziele ist
SPEAKER_01:eins.
SPEAKER_00:Ja. Das dritte ist auch total logisch. Das ist eigentlich das logischste.
SPEAKER_01:Mangelnde Kommunikation.
UNKNOWN:Ja.
SPEAKER_00:Das sind tatsächlich genau die drei Sachen. Also der Hauptgrund ist tatsächlich mangelnde Kommunikation, dann Untreue und dann unterschiedliche Lebensziele. Und das ist eigentlich genau, ja, also klar, Untreue ist nochmal was anderes, aber mangelnde Kommunikation, das ist eben das, was wir gesagt haben vorher, also nicht nur, aber Verständnis füreinander zu haben und sich rein zu versetzen in den anderen und dann ein Gespräch zu führen, ist extrem wichtig. Und unterschiedliche Lebensziele, das war ja bei uns zum Beispiel nie ein Problem. Also vielleicht ist bei uns mangelnde Kommunikation manchmal das Problem. Untreue hoffentlich auch nicht. Und ja, unterschiedliche Lebensziele waren wir uns eigentlich immer relativ einig. Also da kriegen wir andere Paare mit, die irgendwie dann nach fünf Jahren Beziehung so übrigen, als ich möchte keine Kinder. Und der andere so, ja, ich schon. Und dann trennen sie sich. Und ich bin so, hä? Sowas bespricht man doch eigentlich vorher.
SPEAKER_01:Ja, absolut. Klar, das finde ich, wenn man mal grundsätzlich früh irgendwie auch abklärt, hey, rennt das denn in dieselbe Richtung oder?
SPEAKER_00:Zumindest immer mal wieder. Also
SPEAKER_01:will ich morgen eigentlich in die Karibik und eine Bar aufmachen und du hast da noch nie was davon gehört und denkst, ja, hoppala, eigentlich wollte ich den ja heiraten, aber
SPEAKER_00:irgendwie. Wollen wir das nicht alle? Eine Bar in der Karibik aufmachen? Ja. Lasst uns das doch alle machen. Ja, aber das sind wie gesagt auf jeden Fall die Top drei Trennungsgründe und das macht für mich auch absolut
SPEAKER_04:Sinn. Ja.
SPEAKER_00:auch was wir im Freundeskreis mitbekommen oder was bei uns teilweise auch Themen sind oder so. Es sind schon immer wieder diese Themen. So, jetzt kommen wir mal langsam zum Abschluss. Jetzt haben wir schon ganz schön viel gelabert hier in unserer ersten Folge. Gibt es irgendwas, was du den Menschen da draußen oder vielleicht einer speziellen Gruppe aus deiner Sicht oder aus deinen Lebenserfahrungen empfehlen kannst oder würdest?
SPEAKER_01:Also wenn ich mir das mit meinen 31 Jahren anmaßen will, dann würde ich halt auf jeden Fall sagen, dass Ja, es halt einfach wichtig ist, irgendwie einen Purpose zu haben, zu wissen, okay, da will ich hin beruflich wie privat und ich lasse mich nicht so sehr von Social Media, Freunden, irgendwelchen sozialen Gruppen davon abbringen, wenn ich eigentlich davon überzeugt bin. Das ist eigentlich das, was ich mal ganz klar Leuten mitgeben würde. Zieht euer Ding durch, beruflich wie privat und verliert auch in schwierigen Zeiten nicht die Nerven, sondern macht euer Ding weiter.
SPEAKER_00:Ja, danke für die Empfehlung. Ich habe auch eine Empfehlung und zwar bleibt euch selbst treu. Und wenn ihr vielleicht noch nicht genau wisst, wer ihr seid oder wer ihr sein wollt, dann findet es raus. Ja, genau. Und ja, also es zahlt ein bisschen auf deins ein. Deine Empfehlung ist sozusagen, wenn man schon einen Punkt weiter ist. Und für die Leute, die vielleicht noch nicht so genau wissen, wer sie sind oder wer sie sein wollen, ja, findet es raus. Und wenn euch euer Gefühl irgendwas sagt, dann ist das meistens auch die Wahrheit. Ja. Genau. So, dann wolltest du ja unbedingt einen Punkt noch in diesem Podcast drinnen haben. Den habe ich jetzt extra noch wegen dir reingenommen und der wird auch nur in dieser Folge sein. Und ja, was vielleicht jetzt Richtung Ende auch nochmal wichtig ist, die anderen Folgen werden nicht ganz dann so um mich natürlich gehen, sondern es wird dann wirklich eher um das Leben von den anderen gehen. Jetzt geht es tatsächlich ja natürlich um uns beide. Deswegen habe ich natürlich auch sehr viel geredet. In den anderen Folgen wird es dann tatsächlich mehr um die Gäste gehen. Also, was wolltest du denn unbedingt in diesem Podcast noch drinnen haben und woher kommt es?
SPEAKER_01:Es ist gar nicht mal so, dass ich diese Frage unbedingt beantworten will, aber ich habe einen Podcast, den ich selber sehr gerne höre, Patrick O'Shaughnessy, Invest Like the Best, also sehr zu empfehlen. Und er fragt jedes Mal am Ende seine Interviewgäste, what is the kindest thing that somebody has ever done for you? Und ich finde, das ist eine sehr schöne Frage, es ist super spannend, wie die Leute darauf antworten und es ist einfach eine schöne Art, ein Gespräch zu werden.
SPEAKER_00:Okay, ja dann würde ich sagen, stelle ich die Frage doch direkt mal zurück und frage dich, what was the kindest thing a person has ever done to you? Fällt dir da was ein? Finde ich nämlich gar nicht so einfach, die Frage.
SPEAKER_01:Nee, es ist in der Tat nicht einfach und ich habe so zwei, drei Sachen, die mir einfallen, die ich aber in Teilen jetzt gar nicht erwähnen will, weil sie zu viel andere Personen involvieren würden. Makes sense. So, nee, aber vielleicht eine doch sehr konkrete Situation aus dem Beruflichen auch. dass sich mein Chef für mich eingesetzt hat, obwohl er wusste einfach, das ist für ihn jetzt absolut irrelevant. Er sich aber mit seinem Namen für mich verbürgt hat, kann man sagen, obwohl er da null Stakes mehr drin hatte. Und ja, da so gewisse Vorschusslorbeeren mir gegeben hat. Und das ist gerade von der Person halt schon was Großes, weil ich von der sehr, sehr viel halte und mir das einfach zu dem Punkt sehr, sehr viel bedeutet hat. Und ja, ich glaube, das sind halt so Momente, wo man halt schon merkt, okay, Leute setzen sich für einen ein, gehen irgendwo in Vorleistung für einen oder protegieren einen, die für einen selbst sehr, sehr wichtig sind und die man auch immer wieder braucht.
SPEAKER_00:Was ich mit keiner immer verbinde, ist so ein bisschen selbstlos. Hat jemand einen protegiert? obwohl er nichts davon hatte. Weil natürlich ist es oft so, dass Leute einen vielleicht protegieren, weil sie selber was davon haben. In dem Fall ist es aber nicht so. Also die Person hat dich einfach protegiert und hat nichts selber davon gehabt. Genau. Und das kann man also absolut durchaus als kind bezeichnen.
SPEAKER_01:Ja, zur Zeit. Weil es hätte auch bestimmt viele andere Leute gegeben, die sich gedacht hätten, ja, mir scheißegal. Mich betrifft es nicht oder ich habe da nichts von. Warum soll ich das denn dann
SPEAKER_00:überhaupt
SPEAKER_01:machen?
SPEAKER_00:Voll. Ja, bei mir ist es tatsächlich ein bisschen persönlicher oder ein bisschen privater, sagen wir mal so. Bei mir ist es tatsächlich so, dass die Person, die auch noch in der dritten Folge sich dann vorstellt, die liebe Cori, die muss ich in dem Fall jetzt hier erwähnen, weil sie absolut kind und selbstlos sich um mich gekümmert hat oder einfach sich selbstlos verhalten hat, als ich mich um eine schwerkranke Person in unserem Familienumfeld gekümmert habe. Und ja, sie hat mir jede Woche Blumen geschickt, sie hat sich gekümmert, sie war einfach random einkaufen, hat irgendwie Essen vor die Tür gestellt und sie war halt einfach die ganze Zeit da. Und ja, das war absolut selbstlos. Sie hat nichts davon gehabt. Kein Vorteil. Und ja, hat einfach überlegt, was könnte ich tun, was der Person oder diesen Person jetzt einfach hilft. Und ja, das würde ich absolut als the kindest thing sagen, was jemals jemand für mich gemacht hat.
SPEAKER_01:100 Prozent. Team Cori. Absolut.
SPEAKER_00:Ihr werdet noch erfahren, warum ich Team Cori sage. Ja, stimmt. In der dritten Folge dann. Hört die euch auf jeden Fall an. Das ist ein ganz toller Mensch in meinem Leben.
UNKNOWN:So.
SPEAKER_00:Jetzt müssen wir voll den harten Cut machen. Voll das diebe Thema jetzt gerade. Vielleicht sollte man wirklich mit der Frage aufhören. Jetzt müssen wir hier aber nochmal kurz reinhaken. Und zwar gibt es ja einen Grund, warum der Podcast Räs und Tacheles heißt. Und zwar, weil am Ende jeder Folge ein Käse, vorzugsweise ein Schweizer Käse, probiert und bewertet werden soll. Und genau, ich werde mit meinen Gästen dann sozusagen, wie gesagt, immer einen Käse probieren und sagen, was das für ein Käse ist und ob der gut ist. Und wir verteilen dann eine Remi-Note. Remi ist die Maus von Ratatouille, der Film Ratatouille. Du hast sie nicht gesehen, aber es ist ein Film und da ist eine Maus und die liebt obviously Käse und liebt auch anderes Essen und so. Okay, ja. Genau, und ja, auf diese Maus ist das sozusagen bezogen. Wie würde diese Maus jetzt unseren Käse bewerten, sozusagen. Genau, und es gibt dann immer eine Note zwischen 1 und 6. 1 ist die beste, 6 ist die schlechteste. Und jetzt heute starten wir mit dem ersten Käse durch. Was haben wir denn heute hier für einen Käse?
SPEAKER_01:Einen Züri-Oberländer-Bergkäse.
SPEAKER_00:Also, von unserer Region... Also wir sind ja direkt am Zürichsee, halbe Stunde von Zürich entfernt, gibt es jetzt hier vom Oberlanden Käse.
SPEAKER_01:Genau. Okay. Ein Zürich-Oberländer-Bärkäse.
SPEAKER_00:Schneid mir mal ein Stück ab. Wir probieren es halt gleich, okay? Okay, ich habe ihn in der Hand. Okay. Okay, los geht's. Oh ja, ist so voll squishy,
SPEAKER_01:ein bisschen wie Halloumi. Sehr gut. Aber ich mag, also, Laura verzieht das
SPEAKER_00:Gesicht. Ich mag ihn nicht. Der ist mir zu trocken, weil... Schatz, was mag ich gar nicht?
SPEAKER_01:Trockene Lebensmittel.
SPEAKER_00:Der ist todestrocken.
SPEAKER_01:Wirklich?
SPEAKER_00:Boah, ne. Also geschmacklich nicht schlecht, aber die Konsistenz ist gar nicht meins.
SPEAKER_01:Bergkäse ist ja immer
SPEAKER_00:so blöd. Weißt du noch, auf dieser Hütte, wo wir waren, das war gefühlt 5 Kilo Käse, ich hätte 10 Kilo davon essen können.
UNKNOWN:Ja.
SPEAKER_00:Also wenn man ihn zu Ende gekaut hat, ist er auch besser, muss ich sagen. Aber am Anfang ist eine ganz komische Konsistenz. Er ist nicht so richtig bröcklig wie Parmesan, aber irgendwie auch nicht
SPEAKER_01:schrämisch.
SPEAKER_00:Komische
SPEAKER_01:Konsistenz.
UNKNOWN:Brot und Kräuterbutter dazu essen, das ist gut.
SPEAKER_00:Trocken, trocken und Butter, okay. Ja, nee, also das ist nicht so meins. Was würdest du dem, was für eine Note würdest du dem
SPEAKER_01:geben?
SPEAKER_00:Note 2. Echt? Ja. Nee, von mir kriegt
SPEAKER_04:er
SPEAKER_00:eine 4. Nein. Safe 4. Oder eine 3 vielleicht. Warte mal, ich probiere nochmal. Eine 3.
SPEAKER_01:3 Minus. Schlucke Rotwein dazu vielleicht.
SPEAKER_00:Mit Wein schmeckt alles besser. Ja, okay, also ich gebe ihm eine 3, du eine 2. Sagen wir 2 Minus oder 3 Plus. Okay. Ja, also ist jetzt ein bisschen blöd, weil ich kann ihn jetzt gerade nicht so wirklich empfehlen. Aber dann musst du jetzt eine Empfehlung für den Käse
SPEAKER_01:raushauen. Okay. Er ist lokal aus der Schweiz. Er ist nicht zu würzig. Leicht, genau perfekt zwischen mild und würzig und hat eine super Konsistenz und kommt mit einem Stück Brot und dem richtigen Rotwein einfach nur richtig schnell.
SPEAKER_00:Ich muss sagen, je mehr ich gerade davon esse, umso besser wird er. Muss ich tatsächlich sagen, der erste Biss war nicht so geil, aber er wird tatsächlich besser. Also, kauft ihn euch. Wie hieß er
SPEAKER_01:nochmal? Zürioberländer
SPEAKER_00:Bergkäse. Aber wir haben den im Supermarkt einfach gekauft, im Coop. Falls ihr in der Schweiz seid, könnt ihr den mal probieren, wenn es euch interessiert. Dann sind wir jetzt auch fertig mit der Folge. Hat sehr viel Spaß gemacht. Vielen Dank, dass ich dich zwingen durfte, dich mit mir hier hinzusetzen und die erste Folge aufzunehmen. Du wirst bestimmt ganz groß rauskommen.
SPEAKER_01:Glaube ich wirklich. Vielen Dank, dass ich hier sein durfte. Bedeutet mir sehr viel, diese erste Folge mit dir
SPEAKER_00:gemacht zu haben. Sehr
SPEAKER_01:gerne. Vielen Dank. Also tschüss, Freunde. Ciao. Servus.
SPEAKER_00:Vielen Dank auf jeden Fall schon mal für alle, die bis hierher zugehört haben. Das ist für mich schon ein totales Privileg, dass die Leute überhaupt die Folge zu Ende gehört haben. Ich freue mich schon mal sehr und in dem Zuge möchte ich auch gleich die nächste Folge bewerben und zwar spreche ich da mit einer sehr guten Freundin von mir, die beim Thema Kinderplanung schon ein bisschen weiter ist als ich und da gibt es auf jeden Fall sehr spannende Insights, wie das Leben mit Kind dann so aussieht und da gibt es auch ein paar sehr wilde und lustige Geschichten. Ihr könnt euch auf jeden Fall schon mal drauf freuen. Ich wünsche euch eine schöne Woche und vielen Dank
SPEAKER_02:fürs Zuhören.